Gut für die Kreativität: Wandelbares Mobiliar und eine offene Einrichtung
Die JvM-Academy ist das Ausbildungszentrum von Jung von Matt und der Good School. Hier durchlaufen kreative Talente ein einjähriges duales Ausbildungsprogramm. Dabei wechseln sich in einem dreimonatlichen Turnus Vorträge, Workshops und interaktive Elemente mit praktischen Tätigkeiten in Hamburger Agenturen ab.
Mir fiel die Aufgabe zu, einen eigenen, dynamischen und superflexiblen Stil für das Mobiliar und die Einrichtung zu entwickeln. Zielsetzung: Die Schüler zur kreativen Entfaltung animieren. Es war also kein fertiger oder erwachsener Eindruck erwünscht, sondern Wandelbarkeit und Offenheit.
Mit minimalen Mitteln maximale Raumideen realisieren
Gesagt, getan. Für ein großes Klassenzimmer entfernten wir einige Trennwände. Von der alten Beleuchtung übernahmen wir ein paar Leuchten. Möbel gab es keine. Die Tische fertigten wir aus Seekieferplatten und damit einem Material, das eher nach Übergangslösung aussieht und sich von dem bei Jung von Matt geschätzten MDF-Look abhebt. Leichtigkeit und Mobilität waren zentrale Faktoren für die kleinen Tische. Ihre Oberfläche ließen wir unbehandelt, damit sie eine Patina entwickeln. Auch für das Sekretariat und Lehrerzimmer realisierten wir Tische aus Sperrholz. Die Entwürfe entstanden in Zusammenarbeit mit den Tischlern.
Da Tape Art ein Element der CI ist, lag es nahe, mit Klebeband zu experimentieren. Die Sprayer von Wandadel haben herrlich verspielte und verrückte Bilder und Objekte getaped: eine Gorilla-Faust hält die Beamer-Leinwand, eine Katze schläft über dem Fenster zum Lehrerzimmer, der alte Tresor, der aus Gewichtsgründen stehen bleiben musste, hängt an einem Lüftungsgitter … Manches davon ist nur im Dunkeln sichtbar, weil fluorisierendes Tape verwendet wurde. Großartig finde ich die Leuchten in der Mensa. Die irren Fratzen und Masken sind gleichermaßen beängstigend und lustig. Dafür kann man auch in Kauf nehmen, dass die Lampen so nur noch eine mittelmäßige Lichtquelle darstellen.